Allgemeine Informationen
Was ist GrippeWeb?
GrippeWeb ist das erste Online Portal, das in Deutschland die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen beobachtet, und dabei Informationen aus der Bevölkerung selbst verwendet. Was ist daran neu? Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI), mit der GrippeWeb eng zusammen arbeitet, überwacht die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (dazu gehört auch die “echte“ Grippe (Influenza)), indem Informationen von niedergelassenen Ärzten erhoben werden. Es ist jedoch nicht bekannt, welcher Anteil der Gesamtbevölkerung an einer akuten Atemwegsinfektion erkrankt oder welcher Anteil mit solch einer Erkrankung eine ärztliche Praxis aufsucht. Als Ergänzung zur Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Influenza ging daher im März 2011 GrippeWeb online.
Wie funktioniert GrippeWeb: Die bei GrippeWeb registrierten Personen melden uns jede Woche anonym, ob Sie (oder eines Ihrer Kinder) eine neu aufgetretene Atemwegserkrankung hatten mit Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber, oder ob dies nicht der Fall war und Ihre Daten gehen in die wöchentlichen Auswertungen ein. Wichtig sind auch die Meldungen, wenn keine Beschwerden auftraten. Denn nur so können wir den Anteil der GrippeWeb Teilnehmer berechnen, die krank waren. Dies ist der wichtigste Wert, den wir berechnen. Die wöchentlichen Meldungen dauern weniger als 1 Minute.
Bitte machen Sie mit, spenden Sie der Wissenschaft jede Woche 1 Minute. Jede Ihrer (anonymen) Meldungen ist wichtig und geht in unsere Analysen mit ein.
Atemwegserkrankungen, Atemwegsinfekte: was verbirgt sich dahinter?
Plötzliche auftretende Erkrankungen der Atemwege sind fast immer Folge einer Infektion durch einen Erreger, meistens Viren. Dabei kann grob zwischen zwei Arten unterschieden werden: Erkältungen und der echte Grippe (Influenza).
Erkältungen
Die meisten Atemwegsinfekte gehören zur Gruppe der Erkältungen und müssen von der echten Grippe unterschieden werden. Erkältungen kommen besonders in den kalten Herbst- und Wintermonaten vor. Sie beginnen meist schleichend, die Körpertemperatur steigt eher mäßig an und häufig steht ein Schnupfen im Vordergrund. In dieser Zeit bekämpft unser körpereigenes Abwehrsystem die Viren: Der Husten und die laufende Nase befördern die Viren wieder aus dem Körper. Und wenn wir Fieber bekommen, bedeutet das, dass unser Abwehrsystem gegen die Erreger arbeitet.
Erkältungen werden durch verschiedene Atemwegsviren verursacht. Diese Atemwegsviren werden vor allem durch kleine Tröpfchen in der Atemluft, durch Husten oder Niesen übertragen. Die Tröpfchen, die die Viren enthalten, können bis zu 2 Meter durch die Luft fliegen. Wenn ein Kranker sich in die Hände niest, hat er oder sie Millionen von Erregern in seinen Händen, ohne es zu wissen. Durch Händeschütteln können Erreger an andere Personen weitergegeben werden. Deshalb sollten wir auch einige Hygienetipps beachten – besonders wenn wir krank sind (um andere Menschen zu schützen) und wenn wir gesund sind (um nicht krank zu werden). Eine Impfung zum Schutz gegen Erkältungen gibt es leider nicht.
Bei kleinen Kindern und bei älteren, chronisch kranken Menschen kann auch eine Erkältung so schwer werden, dass ein Arzt um Rat gefragt werden muss.
Die „echte” Grippe (Influenza)
Die „echte” Grippe (oder Influenza) wird durch ein ganz spezielles Virus, das Grippevirus oder Influenzavirus ausgelöst. Das Influenzavirus hat einige Eigenschaften, die den anderen Atemwegsviren ziemlich ähnlich sind. Es kommt vor allem im Winter vor und wird wie die Atemwegsviren beim Husten, Niesen, Hände schütteln, umarmen oder küssen an andere weitergegeben. Es gibt zwei Unterschiede zu den anderen Atemwegsviren: Die typische Grippe-Erkrankung verläuft in der Regel deutlich schwerer, man kann sich aber gegen sie durch eine Impfung schützen.
Typisch ist ein plötzlicher, rascher Krankheitsbeginn mit schwerem Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, hohem Fieber und trockenem Husten. Besonders kleine Kinder und chronisch kranke Menschen können so schwer erkranken, dass sie zu einem Arzt müssen. Manche Menschen werden durch das Influenza-Virus nur leicht krank. Wir können also nicht immer sagen, ob wir eine Erkältung oder die echte Grippe haben. Und oft kann das auch nicht der Arzt. Wenn die Erkrankung eher schwerer verläuft, wird sie „grippeähnliche Erkrankung” genannt. Dieser Begriff ist so gewählt, weil man ausdrücken möchte, dass die Erkrankung zwar so ähnlich ist wie eine Grippe, aber nicht jede grippeähnliche Erkrankung ist eine Grippe. Eine Grippe ist letztendlich mit Sicherheit nur durch einen Labortest nachzuweisen, den der Arzt aber nur bei bestimmten Patienten durchführt.
Wer sich impfen lassen möchte, sollte dies im Herbst tun, bevor die Grippezeit beginnt. Weil sich die Viren laufend verändern, muss auch der Impfstoff jährlich neu zusammengestellt werden. Fragen Sie bitte Ihren Hausarzt, wenn sie sich beraten oder impfen lassen wollen.
Die Impfung
Gegen die „echte” Grippe gibt es einen zuverlässigen Schutz: die Impfung. Wer geimpft ist, schützt sich nicht nur selber, sondern vermeidet auch eine Ansteckung anderer. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die Influenza-Impfung für:
- Erwachsene mit chronischen Herz- Kreislauferkrankungen, chronischen Erkrankungen der Atemwege, chronischen Nierenerkrankungen, Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus, Krankheiten des Abwehrsystems und des Blutes, sowie chronischen neurologischen Erkrankungen.
- Personen, die durch ihre Tätigkeit in erhöhtem Maße einer Infektion ausgesetzt sind, z.B. medizinisches Personal und Mitarbeiter an Arbeitsplätzen mit regem Publikumsverkehr.
- Alle Personen über 60 Jahre
- Schwangere (gesunde Schwangere ab dem 2. Trimenon, Schwangere mit chronischen Grundkrankheiten zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft nach kritischer Abwägung von Risiko und Nutzen der Impfung)
…aber auch jeder andere kann von der Impfung profitieren. Wenn Sie sich impfen lassen wollen, lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten.
Übrigens: Da sich das Influenza-Virus jedes Jahr etwas verändert, muss man sich jedes Jahr im Herbst/Winter erneut impfen lassen, um einen zuverlässigen Schutz zu erhalten. Auch wenn sich der Impfstoff in seiner Zusammensetzung nicht seit dem Vorjahr geändert hat, wird eine nochmalige Impfung empfohlen, da die Immunantwort etwa 6 Monaten nach der Impfung deutlich zu sinken beginnt.
Medizinische Beratung
Bitte beachten Sie: Die Informationen dieser Seite und die Teilnahme an GrippeWeb ersetzen keinen Arztbesuch. GrippeWeb führt keinerlei ärztliche Beratungen durch. Wenn Sie eine medizinische Behandlung oder einen medizinischen Rat benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Bei der Erkrankung von kleinen Kindern, Personen mit chronischen Vorerkrankungen, Schwangeren oder älteren Personen sollten Sie erwägen, Ihren Hausarzt frühzeitig zu kontaktieren.
Allgemeine Hygienetipps
Mit diesen einfachen Tipps kann man die Gefahr senken, sich mit krankheitsauslösenden Viren anzustecken oder – wenn man schon krank ist – andere vor einer Übertragung zu schützen:
- Händewaschen
- Hygienisch Husten (in die Armbeuge, nicht in die Hände)
- Zuhause bleiben: wenn Sie krank sind
- Krankheit erkennen
- Gesund werden
- Familienmitglieder schützen
- Regelmäßig lüften
Weitere Tipps finden Sie hier .
Download der Grafik für die Hygienetipps.
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